Der Sommer ist da. Die Luft hängt dick und zäh zwischen den Bäumen und Fliegen paaren sich in Schwärmen auf unserem Küchentisch. Doch es sind nicht nur die Temperaturen, die uns derzeit zum Schwitzen bringen. Ava ist zu Besuch und hat uns in einen Zustand eifriger Betriebsamkeit versetzt. Viele Fragen hat sie für uns mitgebracht - Fragen, die wir uns selbst im Traum nicht stellen würden. Wie würden wir unsere Musik beschreiben? Wenn sie eine Farbe wäre, welche wäre sie dann? Und welcher Geruch, welches Auto, welche Klamottenmarke, welche Frisur, welches alkoholische Getränk und welches Pokémon? Außerdem: Wo sehen wir uns in drei Monaten, wo in drei Jahren? Was ist unser Unique Selling Point? Was haben wir, was die Welt noch nicht gesehen hat, aber unbedingt braucht?
Ich finde es nicht leicht, überzeugende Antworten darauf zu finden. Wir haben ja diese Band nicht gegründet, weil die Welt die Welt unsere Musik dringend benötigt. Sondern ehrlich gesagt einfach aus Spaß. Eigentlich also eher für uns als für irgendein Publikum da draußen. Bei Ava klingt es fast so, als ob wir uns für unsere Existenz rechtfertigen müssten. Aber im Kern hat sie natürlich recht. Wenn wir wollen, dass unsere Musik gehört wird, müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie wir sie präsentieren wollen. Wir brauchen ein 'Look and Feel', wie sie das nennt. Einen Schriftzug, Fotos, einen Pressetext, eine Marketing-Strategie...
Wenn Ava morgen wieder abreist, wird sie uns also eine Menge Hausaufgaben da lassen. Wer hätte gedacht, dass es so anstrengend sein könnte, Popstar zu werden?