Die Entscheidung, mit unserer Musik an die Öffentlichkeit zu gehen, erweist sich als zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite haben wir uns seitdem tatsächlich jeden Tag im Proberaum getroffen. Wir werfen all die Versatzstücke zusammen, die sich über die letzten Monate angesammelt haben, probieren stundenlang damit herum, verrennen uns in den merkwürdigsten Ideen, verwerfen alles und fangen wieder von vorne an. Es ist wie ein großes Puzzle, nur dass es keine richtige Lösung gibt, und auch keine falsche. Aber jedenfalls waren wir noch nie so eifrig und emsig am Basteln. Auf Allem liegt eine neue Ernsthaftigkeit. Durch unsere Unterschrift auf dem Pizzakarton haben wir etwas in die Existenz gerufen und ich glaube, wir alle spüren die Verantwortung, dieses 'Etwas' nun auch mit Leben zu füllen.
Sonderlich produktiv sind wir dabei allerdings nicht - und das ist die andere Seite der Medaille. Ich kann nicht leugnen, dass sich vor jener schicksalshaften Sturmnacht alles leichter und unbeschwerter angefühlt hat. Plötzlich scheint es viel wichtiger, die 'richtigen' Entscheidungen zu treffen. Und das macht es schwer, überhaupt irgendetwas zu entscheiden. Vielleicht liegt es auch daran, dass Leo jetzt schon seit ein paar Tagen nicht da ist? Ohne sie ist es immer schwer. Aber das soll keine Ausrede sein. Wir arbeiten einfach Tag für Tag weiter und irgendwann werden sich alle Teile auf wundersame Weise ineinanderfügen. Wir brauchen nur ein wenig Geduld.