Weihnachtsgrüße
Ihr lieben, lieben Leute!
Seid ihr noch da? Ich dachte ihr habt so langsam ein Lebenszeichen von uns verdient. Nein, es gibt leider keine news. Ich wollte euch nur frohe Weihnachten wünschen und einen wundervollen Start ins neue Jahr. Aber wo ich schon mal dabei bin, kann ich auch ein wenig darüber berichten, was hier bei uns los ist. Naja, eher was nicht los ist.
Achso, hier schreibt Jin. Freut mich, eure Bekanntschaft zu machen.
Ich wünschte, ich könnte irgendwas ankündigen. Aber die Wahrheit ist: Wir haben bestimmt seit einem halben Jahr nicht mehr gemeinsam Musik gemacht. Das zu schreiben macht mich ganz wehmütig. Die Dinge werden wirklicher, wenn man sie schwarz auf weiß ausbuchstabiert sieht. Aber es bringt auch nichts, es zu verdrängen. In unserem Proberaum wachsen die Spinnweben und unsere Instrumente setzen Staub an.
Woran es liegt? Zwei Hauptgründe:
Erstens: Uns ist der Produzent abhanden gekommen. Also, er ist noch da, aber nicht mehr so richtig. Hans verlässt sein Zimmer inzwischen praktisch gar nicht mehr. Die ganze Aufregung um seine Mama hat ihm ziemlich zugesetzt. Ich glaube er hat sich auch ein wenig von uns im Stich gelassen gefühlt. Jetzt zieht er sich ganz zurück. Ich weiß, dass er Musik macht. Wenn man unten in den Flur geht kann man ihn hören. Nur eben nicht mit uns. Mit Menschen klar zu kommen ist ihm ja noch nie leicht gefallen. Da versteh ich schon, dass es alleine einfacher ist. Oder mit KI. Die widerspricht nicht, hat keine eigene Meinung, macht einfach nur was er will. Ob ihn das auf Dauer glücklich macht? I doubt it. Ich würde ja versuchen, ihn aus seiner Höhle rauszulocken, aber es gibt ja auch noch...
Grund Nr. 2: Auch unser Singer-Songwriter ist nicht einsatzfähig. Also, C geht es gut, keine Sorge. Aber Leo ist verschwunden. Diesmal wirklich. Seit Monaten kein Lebenszeichen von ihr. Handy funktioniert nicht. Wir haben keine Ahung wo sie ist und was sie macht. Ihr wisst dass C und Leo super close sind. Ich fands immer faszinierend, wie zwei derart unterschiedliche Menschen so miteinander verbunden sein können. Die Wahrheit ist: Ohne Leo ist auch C nur zur Hälfte da. Antriebslos, gleichgültig und vor allem null kreativ. Ich hab versucht, ihm ein paar Klavierakkorde rüberzuschieben, aber keine Reaktion.
So ist also der Stand bei uns. Nicht so schön, ich weiß. Aber es kommen wieder andere Zeiten. Bestimmt.
Damit ihr trotzdem nicht ganz leer ausgeht, hab ich euch als kleine Weihnachtsüberraschung eine Klavierversion von „lɪbɛlən“ aufgenommen. Ich hoffe das versüßt euch die Feiertage ein wenig.
Und jetzt: Habt eine ganz wundervolle Zeit! Streitet nicht so viel mit der Familie. Versprüht Liebe und lasst euch auch ein bisschen liebhaben. Nutzt die ruhige Zeit, um in euch hineinzuspüren und zu finden, was euch wirklich wichtig ist. Um dann als neue Menschen ins Jahr 2026 zu starten.
Fühlt euch gedrückt!
Jin & The Holy Loneliness Collective

